Mit gerade mal drei Teilnehmern, einer Lokalredakteurin der MOZ und einem Naturwächter startete vor 25 Jahren die allererste MOZ-Radtour in Angermünde.

Ziel war damals der Aktionstag des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin in Brodowin. Die Radtour sollte das noch junge Biosphärenreservat für die Einwohner erlebbar machen und sie für den Schutzgedanken sensibilisieren. Nach dem Motto: „Nur was man kennt, kann man lieben“ zeigten die Naturwächter den Gästen die schönsten Ecken. Die MOZ-Radtour ist längst zur Tradition geworden. Heute heißt sie Tour de MOZ, findet im gesamten Verbreitungsgebiet der Zeitung statt. Die Naturwächter heißen Ranger und die Teilnehmerzahlen sind deutlich angestiegen, was die ungebrochene Beliebtheit und das große Interesse an Natur- und Landschaftserlebnissen zeigt.

Langweilig wird die Tour nie, denn das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ermöglicht als eines der größten Schutzgebiete Deutschlands mit seinen über 240 Seen, ausgedehnten Mooren, Wäldern, hügeligen Wiesen und Äckern immer wieder neue Entdeckungen.

Für die Jubiläumstour am 1. Juni haben die Ranger eine ganz besonders abwechslungsreiche und schöne Route ausgewählt, die sie gemeinsam mit den Radlern erkunden möchten.

Start ist wie immer um 10 Uhr am Angermünder Bahnhof, wo die Teilnehmer von Tourleiterin und Rangerin Elfi Laack begrüßt werden. Sie wird kurz auf die 25 Jahre zurückblicken und die Jubiläumstour vorstellen. Die führt von Angermünde über Kerkow nach Welsow. Von den Welsower Bergen bietet sich ein wunderschöner Weitblick über die Kulturlandschaft, die von der letzten Eiszeit geformt wurde. Hier kann man auch deutlich den Vergleich sehen, wie diese Landschaft vor 25 Jahren noch ohne Windräder und Photovoltaikfelder aussah, die heute vielerorts das Landschaftsbild prägen.

Station in der Hofmolkerei

Die Radtour führt über das Flüsschen Welse auf einem Teil einer alten Pflasterstraße aus dem Dorf heraus und dann über einen Feldweg über die B 198 hinüber in den Görlsdorfer Lenné-Park. Dieses landschaftsarchitektonische Kleinod wird seit einigen Jahren von einem engagierten Verein wieder liebevoll nach historischem Vorbild saniert und gepflegt.

Von Görlsdorf aus führt die Route über einen Plattenweg zum Naturschutzgebiet Blumberger Teiche. Die Karpfenteiche werden heute von einem örtlichen Fischer nachhaltig bewirtschaftet und sind ein wertvolles Vogelschutzgebiet. Nächstes Etappenziel ist Wolletz, das über ruhige Waldwege zu erreichen ist. Von dort geht es über eine alte Kastanienallee teilweise am Ufer des Wolletzsees entlang nach Altkünkendorf.

Dieser  Ort ist in den vergangenen Jahren durch das Unesco-Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin bekannt geworden und einen längeren Stop wert. Im Infopunkt können sich Gäste über das Weltnaturerbe informieren. Bei einem Mittagsimbiss (auf eigene Kosten) kann man sich hier stärken. Während dieser Rast ist es möglich, in kleinen Gruppen die 91 Stufen auf den Kirchturm hinaufzusteigen und von einer neuen Aussichtsplattform den Ausblick auf den Buchenwald Grumsin zu genießen. Anschließend führt die Tour auf dem neuen Genusswanderweg nach Schmargendorf zur Hofmolkerei Hemme-Milch. Im neuen Milch-Café begrüßt gegen 15 Uhr Gunnar Hemme die Radler. Hier kann man Kaffee und Kuchen oder einen leckeren Eisbecher genießen.

Ein Junior Ranger wird von seiner Arbeit in der Kindergruppe der Naturwacht erzählen. Die allererste in Brandenburg wurde übrigens vor 20 Jahren hier im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin von Elfi Laack gegründet. Von hier aus besteht die Möglichkeit, individuell oder in der Gruppe den Heimweg anzutreten über den Schmargendorfer Plattenweg zurück nach Angermünde.

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(Foto: Daniela Windolff)