Junior Ranger im Müritz Nationalpark basteln Weihnachtsschmuck
| Veröffentlicht in Müritz-NationalparkErst ein paar kleine Fichtenzweige, einen Kienapfel oder Tannenzapfen dazu, einige Kastanien, Eicheln oder getrocknete Beeren vielleicht noch, dazwischen eine Kugel und Kerzen – fertig ist die Dekoration für einen schönen Weihnachtsschmuck. Entweder für daheim oder zum Verschenken. Ehrensache, dass die Junior-Rangergruppe „Waldkäuze“ all die Naturmaterialien dafür zuvor selbst im Müritz-Nationalpark gesammelt hat. Schließlich fühlen sich viele von ihnen dort seit ein paar Jahren fast wie zuhause. Am vergangenen Wochenende trafen sich die „Waldkäuze“ gemeinsam mit ihren Eltern und Betreuern im Jugendwaldheim Steinmühle beim gemeinsamen Weihnachtsbasteln zum Jahresausklang.
„Ich liebe die Natur und bin gern im Wald und auf den Wiesen unterwegs“, schwärmte dabei zum Beispiel Laura. Geschickt ordnete sie mit Hilfe einer Klebepistole die Materialien zu einem hübschen Ensemble auf einer Holzscheibe an. Mit 14 Jahren ist Laura die Älteste in der Gruppe. „Vor vier Jahren hat meine Mutti in der Zeitung von den Junior-Rangern gelesen. Und weil sie dachte, dass mir das Spaß machen könnte, hat sie mich angemeldet“, erzählte Laura. „Und das habe ich auch nicht bereut.“
Einmal im Monat trifft sie sich seitdem an einem Samstag mit ihren Freunden. Ihre Freundin Merle (11) ist wie Laura aus dem nahen Dörfchen Bergfeld, andere kommen aus Blankensee, Wanzka oder Neustrelitz. Insgesamt zählt die Gruppe derzeit 13 Mitglieder, die im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sind. Um die Betreuung der „Waldkäuze“ kümmern sich schon seit langem liebevoll die hauptberuflichen Rangerinnen Gitta Köstler und Ines Blossey.
Auch in anderen Regionen des Müritz-Nationalparks gibt es Junior-Rangergruppen. Sie heißen „Buntspechte“ (in Blankenförde), „Kleinspechte“ (in Wesenberg), „Fischadler“ (in Schwarzenhof bei Waren), „Fischotter“ oder „Fledermäuse“ (in Kargow).
Und was hat Laura im zurückliegenden Jahr am besten gefallen von den Aktionen im Müritz-Nationalpark? „Die Exkursionen, die Wasseruntersuchungen, das Wegräumen von Ästen auf Wanderwegen nach dem Sturm und jetzt das Basteln“, sprudelt es aus der Junior-Rangerin heraus. Schon jetzt freut sie sich mit den anderen auf das Programm im neuen Jahr: eine Winterwanderung mit Spurenbestimmen, eine Radtour durch den Nationalpark oder das Anfertigen eines Herbariums mit selbst gesammelten Pflanzen. Und natürlich lockt im Mai der jährliche Höhepunkt: das fröhliche dreitägige Camp an der Steinmühle, wenn alle wieder ihre Prüfung als Junior-Ranger ablegen. Zwischendurch heißt es aber auch manchmal: Kräftig in die Hände spucken beim Arbeitseinsatz! Da müssen Wanderschilder repariert oder der Müll von weniger naturfreundlichen Zeitgenossen aus dem Wald beseitigt werden. Zur Belohnung winkt aber auch anschließend ein zünftiges Grillfest.
Am Jahresende gibt es dann nach dem Basteln mit Eltern und Betreuern ein gemeinsames Kakao- und Kaffeetrinken bei selbst gebackenen Plätzchen und Kuchen. Dazu werden Weihnachtslieder gesungen beim Gitarrenklang und an Erlebnisse aus den zurückliegenden Monaten erinnert.
Text und Fotos: Hannes Grünwaldt