Rund 300 Junior Ranger erleben grenzenlos Moor!

Vom 15. – 18. Juni 2017 erlebten rund 300 Junior Ranger aus 24 Nationalen Naturlandschaften und ihre Betreuer den internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen unter dem Motto „Grenzenlos Moor!“.

Gastgeber war dieses Jahr das Emsland Moormuseum, zu dem bis 18 Uhr am Donnerstag alle Gruppen angereist waren. Mit 12 beziehungsweise 13 Stunden hatten die Junior Ranger aus dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb, die mit Abstand weiteste Anreise. Gezeltet wurde auf dem Museumsgelände zwischen Streuobstwiesen und Schafsweiden in direkter Nachbarschaft zu einer Herde Bunter Bentheimer Landschweine, welche auf dem alten Siedlerhof lebt.

Museumsdirektor Dr. Michael Haverkamp eröffnete nach dem Abendessen das 9. Bundesweite Treffen der Junior-Ranger-Gruppen vor erwartungsvollem Publikum. Das Essen an sich war schon ein erstes Highlight: Über vier Camptage hinweg kam ausschließlich lokales Bio-Essen auf den Tisch und bei selbstgemachten (Gemüse-)Burgern wurde auch der letzte Junior Ranger von der Machbarkeit von richtig leckerem Camp-Essen überzeugt.

An den zwei vollen Camptagen ging es jeweils für eine Gruppe auf Busexkursion und auch ein Abstecher in den niederländischen Teil durfte im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen nicht fehlen. Vier Exkursionsstationen brachten den Junior Rangern die durch Torfabbau geprägte Region näher. Bei der Station im niederländischen Teil des Naturparks wurde sowohl zu Fuß als auch mit einem zweistöckigen Planwagen das Moor erkundet sowie Insekten mit der Lupe untersucht. Die nächste Station führte die Junior Ranger in das Erdölmuseum, wo sie nicht nur einiges zur Erdölgewinnung und Verarbeitung lernten, sondern auch eine Rettungskapsel von innen bestaunen durften. Im Dalum-Wietmarscher Moor erläuterte die Moorverwaltung mithilfe einer Drohne was es mit der Wiedervernässung abgetorfter Moore auf sich hat. Und im Wesuwe Moor erklärte ein Team des NABU den Junior Rangern alles zu den vor Ort gefundenen und selbst gefangenen Insekten und Schlangen.

Die am Camp gebliebene Gruppe langweilte sich aber keineswegs. Hier wurde mit einer Ralley das Restmoor auf dem Museumsgelände genau unter die Lupe genommen. Es wurde gekeschert, bestimmt und bestaunt. Fledermauskästen konnten gebaut und frische Ferkel auf dem Siedlerhof beobachtet werden, außerdem waren zwei spannende Museumshallen zu erkunden – manch einer fiel abends erschöpft und erfüllt auf die Isomatten.

Auch das Programm des theaterpädagogischen Zentrums war ein echter Erfolg. Zwei Tage hatten die Mitarbeiter ihr Zirkuszelt auf dem Campgelände aufgeschlagen und hier konnten die Junior Ranger ihr Können als Akrobaten und Artisten unter Beweis stellen, Kartentricks und Jonglieren erlernen. Die ein oder andere menschliche Pyramide wurde hier erfolgreich gebaut und stürzte wieder ein.

Einige Regentropfen am Wochenende konnten die Stimmung nicht trüben. Im Gegenteil: So wurde die moorige Landschaft noch greifbarer und es wurde eifrig rund um den Lebensraum Moor geforscht: Warum haben Moorleichen rote Haare? Und: Was ist der Unterschied zwischen einem Hoch- und einem Niedermoor?

Nach zwei erlebnisreichen Tagen traf man sich auf der großen Spielwiese zum Abschiedsfoto. Im Vorfeld hatte eine Gruppe aus älteren Junior Rangern Buchstaben vermessen und auf der Wiese abgesteckt. Mit Megafon wurden die letzten Gruppen zurecht geschoben und per Drohne das Abschlussbild und ein Video mit Botschaft gemacht: Moor begeistert!

Organisiert wurde diese Großveranstaltung vom Emsland Moormuseum, dem Internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen und EUROPARC Deutschland e. V.

Unterstützung erfuhr die Veranstaltung ebenso durch die Emsländische Sparkassenstiftung, die Naturschutzstiftung Emsland, BOLL Logistik, Exxon Mobil und der Town & Country Stiftung sowie durch zahlreiche Helfer und Aktive aus der Region.

Die Daheimgebliebenen konnten das Treffen in einer Live-Berichterstattung unter http://live.juniorranger.de verfolgen.


Hintergrund

Das bundesweite Treffen findet jedes Jahr in einer anderen Nationalen Naturlandschaft statt. Durch die Bundestreffen sollen die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Betreuer im Junior-Ranger-Netzwerk noch enger verbunden werden. Die Junior Ranger werden dazu motiviert, gemeinsame Handlungsweisen für eine nachhaltige und naturverträgliche Lebensweise zu finden und diese im Familien- und Freundeskreis weiterzugeben. Das bundesweite Junior-Ranger-Programm ist ein gemeinsames Programm von EUROPARC Deutschland e.V. und den Nationalen Naturlandschaften mit Unterstützung durch WWF Deutschland und der Town & Country Stiftung.

Downloads

Pressefotos:

Bild 1 – Das Abschiedsfoto mit allen Teilnehmenden zeigt: Moor begeistert! (Foto: Emsland Moormuseum)

Bild 2 – Alle Tiere, die die Junior Ranger im Moor gefunden haben, wurden genau unter die Lupe genommen. (Foto: Jonas Heimbach)

Bild 3 – Abends ließen die Junior Ranger die Tage bei einem gemütlichen Lagerfeuer Revue passieren. (Foto: Milena Krüger)

Bild 4 – In der Sicherungskapsel im Erdölmuseum erlebten die Junior Ranger die Erdölförderung hautnah. (Foto: Milena Krüger)

Bild 5 – Verschiedene Insektennester und Waben konnten angefasst und untersucht werden. (Foto: Jonas Heimbach)

Bild 6 – Im Moor wurden fleißig Tiere und Pflanzen gekeschert und anschließend identifiziert. (Foto: Milena Krüger)